Timo Peiter *my new life
Du bist erst gescheitert, wenn Du aufgibst

Westliche und Traditionelle Chinesische Medizin in Einklang

Gerade zurück aus einem wunderbaren (oder wie die Italiener sagen: meraviglioso) Urlaub in der Toskana, (an dieser Stelle ganz liebe Grüsse an das gesamte Team vom HAPIMAG Resort Pentolina. Es war - wieder einmal - einfach perfekt!), erhielt ich ganz überraschend die Möglichkeit, mit nach Heidelberg zu fahren. 

Schön Stadt am Neckar, aber Ziel der Fahrt war nicht Sightseeing, sondern die Praxis von Prof. Dr. Greten, der auf perfekte Weise westliche und traditionelle chinesische Medizin verbindet und damit schon sehr viel erreicht haben soll.  Auch bei meinem Label.

Obwohl mir direkt nach dem Urlaub nicht der Sinn nach der nächsten Therapiemöglichkeit stand, war ich doch nach einiger Internet-Recherche ziemlich interessiert und fuhr hochgradig gespannt mit nach Heidelberg.

Ankunft in der Praxis. Das erste, was hier auffällt, ist die sehr angenehme Atmosphäre bereits am Empfang. Überhaupt nicht Arztpraxis, keine weißen Kittel, dafür alles sehr angenehm chinesisch dekoriert und die freundlichen Damen und Herren in so einer Art brombeerfarbenen Arbeitsoutfits.

Am Empfang bekam ich erst einmal einen Stapel Papier zum lesen, ausfüllen, Fragen beantworten und unterschreiben. Erst mal den Standardteil mit Datenschutz und Abrechnung. Und dann der riesige Anamnesebogen, der voller Überraschungen steckt:

da fand ich neben den "normalen" Fragen nach Allergien und Medikamenten, andere Fragen wie "wie man auf Nordwind reagiert", "wie man geschlossene Kragen erträgt" oder "unter welchen Umständen man Eifersucht empfindet". Da muss man schon mal ganz intensiv in sich hineinfragen und ehrlich sein, fiel mir aber leicht, weil sich mir der Hintergrund der fragen nicht erschloss. Und ohne Kenntnis des Hintergrunds ist ehrlich sein wohl die beste Möglichkeit.

Also habe ich mich fleißig und pflichtbewusst durchgekämpft und bei den netten Damen am Empfang wieder abgegeben. Nach kurzer Wartezeit ging es in das Turmzimmer (jedes Behandlungszimmer hat einen passenden namen z.B. Musikzimmer oder Balkonzimmer) sehr angenehm chinesisch eingerichtet mit Ledersesseln, kleinen Tischen und Liegen. Komisch, aber wohlfühlen unmittelbar vor einer ärtzlichen Behandlung geht irgendwie auch.

kurz darauf durfte ich dann den Chef kennen lernen. und hier zitiere ich gerne die Stuttgarter Zeitung die diese Person treffend beschreibt:

"Der Heidelberger Arzt Henry Johannes Greten ist natürlich nicht fies, er spielt nur gerne. Vielleicht beruht auf diesen Spielereien ein Teil seiner Wirkung, zusammen mit seiner breiten Aura, die einen einhüllen kann, seiner ruhigen Stimme und dem geraden Blick aus grauen Augen. Greten ist Arzt mit einer besonderen Methode: der Verbindung von westlicher und traditioneller chinesischer Medizin, kurz TCM. "

Das was in dem Artikel als fies bezeichnet wird, sollte ich dann bald kennen lernen - in Form von so genannten Dauernadeln (jetzt kurz die Zähne zusammen beißen) im Schädel. Klingt schlimmer, als es ist. Nur angenehm ist anders und dran gewöhnen wohl unmöglich. Besonders wenn man sich später, einfach in Gedanken, am Kopf kratzt. Das macht man dann aber nur genau einmal. Hier zeigt sich der Faktor Lernfähigkeit von seiner besten Seite. 

Besonders spannend ist dann auch jeden Morgen das Haare waschen (das Shampoo schön einmassieren) und mit dem Handtuch gut trocken rubbeln. Da entstehen täglich neue, völlig schräge, Methoden, um beim Kopf waschen einigermaßen schmerzfrei durch zu kommen.

Aber die Nadeln sollen so ungefähr nach ein bis zwei Wochen von alleine einfach ausfallen. Warten wir es mal ab. Zur Zeit sieht meine Schädeldecke (nach vollständiger Zerstörung meiner Frisur so aus:








Aber zurück zum Grund dieser Qualen. Professor Greten ließ mich vor den Nadeln von zehn abwärts zählen (undeutlich , wie schon seit einigen Wochen, die Aussprache wird langsam immer undeutlicher). 

Mit den Nadeln im Schädel wieder von zehn abwärts und.... Wahnsinn das "z" bei der zehn ist klar da, das "t" am ende der acht auch, das "s" bei der sieben deutlich. 

Weiter kam ich nicht mehr. für mich ein Wunder und ein Strahlen in den Augen, welches jedem sofort auffiel. In mir herrscht schon jetzt eine Begeisterung für diesen Mann und die TCM, da fehlen mir die Worte.

Am Ende erhielt ich noch ein Rezept für einen Tee, korrekt eigentlich ein chinesisches Dekokt, inklusive Kochanleitung. Die Zusammenstellung von Ästen, Rinden, Wurzeln, Pilzen und was weiß ich noch allem, gibt es in der Apotheke gleich nebenan und riecht schon - ich denke - ungewöhnlich.

Eine Tasse pro Tag, heißt einmal pro Tag echte Qual, oder wie mir der Fahrer an diesem Tag sagte: "Du hast noch nie so viel Geld für etwas bezahlt, was überhaupt nicht schmeckt."

Aber wenn es hilft (so wie die Nadeln) wird das Zeug auch irgendwie in mich reingehen.



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