Timo Peiter *my new life
Du bist erst gescheitert, wenn Du aufgibst

Glücklich! Aber wieso eigentlich?

Es passiert mir mittlerweile immer häufiger, dass ich darauf angesprochen werde, wieso ich, trotz meinem Label, immer „so gut drauf“ bin. Ich schreibe hier nicht von der perfekt sitzenden Maske mit dem Grinsen (die funktioniert auch noch einwandfrei), sondern von guter Laune, von Lebensfreude, die sich auch in meinen Augen ablesen lässt und sogar auf vielen Fotos von mir erkennbar ist. 

Sogar, wenn ich auf meinen Rollator angewiesen bin, 

um eine Runde ums Haus zu "laufen", kann man das Strahlen erkennen...

Einfach weil es möglich ist, wieder autark, meine Runde zu machen.










Hin und wieder kommt diese Frage – nicht immer so direkt und eindeutig – aber auch von Personen, die dann bei mir das Nachdenken anstoßen. Danke! Ihr wisst schon!  
 Ja, ich bin glücklich und zufrieden, aber warum eigentlich? Müsste ich mit der Lebensaussicht nicht total betrübt sein? Und allem nachtrauern, was heute schon nicht mehr geht?  Wie lautet eigentlich die umfassende Antwort auf die Frage "wie machst Du das, dass Du so glücklich bist ?"
   
Vor Kurzem gab es wieder ein solches Gespräch und ich bin mit der Frage im Kopf auf die Suche nach den Antworten gegangen. Sehr ausgiebig, einige Tage und ein paar Nächte. Dabei habe ich gleich ein paar Faktoren ausgemacht, die - vielleicht  in der Kombination - meine positive  Grundstimmung erklären:

Zum einen war ich schon immer ein lebensbejahender, fröhlicher Mensch. Und ich sehe überhaupt nicht ein, warum ich das jetzt ändern soll. Das Leben ist unverändert schön und mir geht es gut, soweit wie das möglich  ist, also Teil eins ist schon mal klar.
  

Nur ganz so einfach ist das dann doch nicht. Klar gibt es Rückschläge, besonders wenn sich wieder eine Bewegung zu der „Das geht jetzt nicht mehr“ Gruppe hinzugesellt. Wie zum Beispiel die Knöpfe am Hemd, die irgendwann einfach zu klein wurden und zu deutlich zuviel Feinmotorik benötigten... Da brauche ich dann auch mal etwas Zeit für mich und dann geht es – zumindest bisher – gut gelaunt weiter.

Dann kommt als Nächstes dazu, dass ich mich mit der Krankheit nicht identifiziere. Ganz im Gegenteil, sowohl ich, als auch mein Körper, tun seit einiger Zeit alles, um das,  was mit mir passiert, aufzuhalten. Dazu zählen sowohl die Schulmedizin, als auch die traditionelle chinesische Medizin (mit besonders vielen Facetten), aber auch Osteopathie, Shiatsu und Naturheilkunde.  So ziemlich alles parallel mit Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie. Ergebnis: ein randvoller Terminkalender, der alle Möglichkeiten ausschöpft.

Und dann kommt da noch ein ganz wichtiger und gewichtiger Faktor dazu: Ich umgebe mich immer mehr mit Menschen, die an mich und die Möglichkeiten glauben.
Das sind in der Zwischenzeit einige sehr interessante Menschen zusammen gekommen, leider nicht aus dem Bereich der Schulmedizin, aber sonst aus allen Bereichen meines Lebens. Nicht nur diejenigen, die direkt an mir arbeiten (eben aufgezählt), sondern auch Freunde, Kollegen und ganz besonders aus meiner Familie.

Als letztes kommt dann noch ein Körperteil hinzu, welches mich bisher sehr gut durch mein Leben gebracht hat: mein Gehirn. Wenn ich abends im Bett liege oder nach meinen Qi Gong Übungen oder nach der Meditation, kommt mein Gehirn in einen Zustand, in dem ich alles was ich jemals erlebt habe, wieder "aktiv" erleben kann. Dann carve ich rote Pisten runter, Windsurfe vor Fuerteventura, durchpflüge Motocross-Strecken oder bringe meinem Sohn wieder Fahrradfahren bei. Da kann ich "uralte" Erinnerungen - natürlich ganz bewusst nur die positiven - vollständig wieder erleben und wirklich durchleben. Das macht einfach Spaß und mich glücklich. Dann vergesse ich, was nicht mehr geht oder verdränge es ganz bewusst und kann die schönen Dinge des Lebens genießen. Man könnte das in einem Satz zusammenfassen: Egal was mit meinem Körper passiert. In meiner Welt in meinem Kopf bin ich glücklich und da ist immer noch viel Platz für neue positive Erlebnisse.

Solange das so ist, werde ich den Kopf nicht hängen lassen, die Ohren steif halten oder wie auch immer die Standardfloskeln heißen, sondern mit Freude mein Leben genießen. 

An dieser Stelle nochmals ein großes Danke an alle, die mich dabei unterstützen, begleiten und manchmal sogar einfach mitmachen... Ohne Euch würde ich das wahrscheinlich nicht so positiv sehen können.



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